Zum Hauptinhalt springen

Riedteufel

Riedteufel: “Riad-deifl“ schallt es nun bereits seit mehr als einem 1/4 - Jahrhundert durch die Straßen Narrenrieds.
Die Wurzeln der von “Bärenwirt“ Paul Behr, Helmut Merk und Peter Burgmaier 1973 gegründeten Maskengruppe reichen jedoch bis in das Jahr 1952 zurück. Bereits 1952 ließ der Auftritt einer Teufelin mit Holzmaske beim Narrenzunftball im ehemaligen “Ochsensaal” die Herzen der Ballbesucher höher schlagen. Noch in der selben Nacht hat Paul Behr diese Holzmaske mit geschnitzten Teufelshörnern vom Biberacher Bildhauer Josef Hasenmaile erworben.

Doch erst 20 Jahre danach wurde diese Maske wieder zum Leben erweckt. 1972 konnten 10 Reichenbacher für das Projekt RIEDTEUFEL begeistert werden. Mit weiteren 16 Personen aus Bad Schussenried kam es zur Gründung der Gruppe. Die Sage, dass in unseren Moor- und Riedgebieten in der Umgebung früher zahlreiche Geister in Erscheinung getereten sind, sollte in der Schussenrieder Fasnet wieder lebendig werden. Ein stilgerechtes Häs wurde entworfen. Die Ursprungsmaske aus dem Jahr 1952 wurde umgestaltet. Die geschnitzten Teufelshörner der schwarzbraunen Maske wurden durch Moorwurzeln ersetzt. Die ursprüngliche rote Strumpfhose wurde mit der Zeit durch eine rote Kniebundhose ersetzt. Vervollständigt wird das Häs mit einem schwarzen Schwanz, an dessen Ende Kuhschwanzhaare eingeflochten sind, sowie die Gabel mit schwarzem Stiel und 3 roten Zinken.

Nach dem Gründungsmitglied Paul Behr hat Günther Müller (Hatz) die Führung der Gruppe übernommen. Ihm folgten Alois Stemmer, Kuno Baier, Boris Doubek, Wolfgang Brillisauer und Bernd Ott. Seit der Kampagne 2015 leitet Daniel Schneider die Gruppe, die jährlich neue Mitglieder hinzugewinnt. Seit Beginn sind Jung und Alt in der Gruppe vereinigt. Geselligkeit wird nicht nur während der Fasnetszeit großgeschrieben. Riedteufel- Feste und Vereinsausflüge gehören mit zum jährlichen Veranstaltungskalender.

Putten

Die Puttenmasken wurden 1968 geschaffen. Die Masken wurden aus den vielen Puttendarstellungen unserer heimischen St.-Magnus-Kirche und dem barocken Bibliotheksaal heraus entwickelt. Mit ihren lieblichen und freundlichen Gesichtszügen sowie den Pausbacken sollen sie an die Unschuld und Reinheit der Kinder erinnern.Die vergoldete Maske wird von einem ebenso goldfarbenen Seidenkopftuch umrahmt. Als Häs tragen sie einen karminroten Samtanzug mit Glockengürtel sowie weiße Handschuhe und schwarze Schuhe. Sie verteilen Süßigkeiten an Groß und Klein aus einem geflochtenen Weidenkorb.

Die Putten waren nie eine eigene Maskengruppe sondern stellten mit ihrem Liebreiz und der himmlischen Herkunft den Gegensatz zum wilden gefürchteten Riedteufel dar. Die Putten verschwanden Anfangs der 80er Jahre vom Straßenbild. Mit unermüdlicher Überzeugungsarbeit und viel Fleiß ist es dem Mitglied Bernd Ott zu verdanken, dass dieser Teil der Riedteufelgruppe im Jahre 2003 wieder zum erwachen gebracht wurde

Heute sind die Putten in stetig steigender Zahl wieder an den Umzügen der Riedteufelgruppe beteiligt. Beide Masken geben ein hervorragendes stimmiges Gesamtbild ab.